Zur Pleister Mühle? Da gehts immer geradeaus. Dem Pilgerweg und den Schildern folgen. Wieso wir es trotzdem geschafft haben, in Münster eine extra Runde zu drehen? Keine Ahnung. Vielleicht wollten wir schon frühzeitig auf Nummer Sicher gehen, am Ende des Tages auch wirklich 60 km auf der GPS-Uhr stehen zu haben. Aber der Reihe nach …
Corona sorgte dafür, dass auch wir s4acwler*innen in diesem Jahr all unsere Laufprojekte absagen mussten. Auch den Friedenslauf, der ja mittlerweile seit einem Jahrzehnt jedes Jahr bei Wind und Wetter stattfindet? Nein! Dieser symbolische Einsatz für Frieden in nah und fern sollte auch 2020 durchgeführt werden, da waren wir uns sofort einig. Ein Hygienekonzept inklusive begrenzter Teilnehmendenzahl ließ sich gut aufstellen, sodass wir am 25. August mit 17 s4acwlern am Kiepenkerl in Münster starten konnten. Die Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson bedankte sich mit einer kurzen Rede für unseren Einsatz und schickte uns gegen 8.30 Uhr auf den Weg von einer Friedensstadt zur anderen.
Nachdem wir die o.a. Herausforderung gemeistert und Münster hinter uns gelassen hatten, lief es ab Telgte wie am sprichwörtlichen Schnürchen. Entlang unserer “geliebten” B51 ging es bei bestem Wetter Richtung Osnabrück. Die Kilometer wurden von Läufern und Radbegleitern routiniert abgespult und so war das Zwischenziel “Laufart” in Glandorf fix erreicht. Unser Freund Andreas Lackmann empfing uns vor seinem beeindruckenden Trainings- und Gesundheitsstudio. Mit regionalen Getränken, Obst und Kuchen gestärkt ging es nach kurzer Pause auf die zweite Streckenhälfte.
Dörenberg und Harderberg sowie langsam einsetzender Regen forderten dem Team am Ende noch mal einiges ab. Doch auch unsere Premierenteilnehmer Manni ließ sich davon nicht aufhalten und lief an diesem Tag in ganz neue Sphären – Respekt! Respekt aber auch an alle s4acwler, die um kurz nach 16 Uhr von Bürgermeister Uwe Görtemöller am Rathaus Osnabrück empfangen wurden. Auch einige Familienmitglieder und Vereinsfreunde, wie Gregor Wöstmann von der Spiekermann & Co AG, die unseren Lauf jedes Jahr unterstützt, hießen uns willkommen. Den Dankesworten der Stadt folgte eine kurze Ansprache von John, der auch auf das s4acw-Projekt 2021 hinwies – einen Lauf durch 6 Länder von Osnabrück über Schottland nach Irland, um auf das Schicksal der namenlosen Kindern in zwei Massengräber aufmerksam zu machen (weitere Infos folgen).
Den Abschluss des 11. Friedenslaufs bildete eine Spendenzusage von s4acw über 1.000 Euro an die theaterpädagogische werkstatt (tpw) in Osnabrück. Die tpw leistet mit ihrem Programm “Mein Körper gehört mir!” seit über 25 Jahren Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch. Da das Programm in Grundschulen durchgeführt wird, sind die tpw und deren freie Spieler*innen existenziell von den coronabedingten Schulschließungen betroffen. Wie jedes Jahr wird somit also auch 2020 eine Einrichtung in Osnabrück (oder Münster) unterstützt, die sich für Kinder und deren Wohlergehen engagiert.
Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Essen in der Marktschänke. Die Energiespeicher wurden also direkt aufgefüllt, so dass der Friedenslauf 2021 bereits ins Auge gefasst werden kann.